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4.28: Offenbar fehlerhaftes Farbmanagement durch neue Option (m. Plugins)

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    no bug 4.28: Offenbar fehlerhaftes Farbmanagement durch neue Option (m. Plugins)

    Hallo,

    bei installierten Plugins bietet IrfanView ja in den Optionen unter "Anzeige" die Möglichkeit, Farbmanagement zu aktivieren und bei der Anzeige sowohl ein eingebettetes Bildprofil als auch ein Monitorprofil zu berücksichtigen. Schon immer gab es den Schalter "Auch an Bilder ohne Farbprofile anwenden", was natürlich sinnvoll ist, wenn man einen per Kolorimeter profilierten Monitor hat und die Bilder auch in IrfanView richtig dargestellt haben möchte.

    In Version 4.28 gibt es nun an diesem Haken einen neuen Zusatz: "ICC-Profil setzen". Leider scheint das fehlerhaft zu funktionieren. Wenn diese Option gesetzt ist, auf "sRGB" steht (das scheint Default zu sein) und ich ein per Adobe Lightroom exportiertes sRGB-JPEG oder -TIFF mit IrfanView öffne und neu abspeichere, sieht das Ergebnis danach leicht anders aus, und die Tiefen scheinen leicht angehoben zu sein gegenüber dem Ausgangsbild. Dabei dürfte eigentlich nichts passieren, denn es lag ja bereits ein sRGB-Bild mit entsprechendem Profil aus Lightroom vor, hier wird also nicht ein Profil ins andere konvertiert oder sonst etwas.

    Dieses Verhalten gab es in 4.27 nicht. Haken belassen, aber diese neue ICC-Profilauswahl deaktivieren, also wie in 4.27, geht leider nicht. Wenn man daher den kompletten Haken deaktiviert, ist alles okay - aber nach meinem Verständnis dürfte dann bei Bildern ohne eingebettetes Profil das Farbmanagement deaktiviert sein, was natürlich auch blöd ist.

    Ist mein Eindruck korrekt, dass es sich hier um einen Bug handelt?

    Danke u. Grüße
    Last edited by suppenelse; 11.06.2011, 06:19 PM. Reason: Titel des Threads geändert, Fehler existiert nicht erst seit 4.28

    #2
    Nachtrag

    Noch ein kleiner Nachtrag: Im DSLR-Forum kann man den Fehler nachvollziehen, allerdings wird dieser in Zusammenhang gestellt mit einem auch vorher schon äußerst problematischen, wenn nicht fehlerhaften Farbmanagement von IrfanView. Es gibt mehrere entsprechende Threads, und auch wenn ich immer herauszustellen versucht habe, was alles funktioniert - manches disqualifiziert IrfanView dann doch für die Verwendung im anspruchsvolleren Bereich, wo mit Farbprofilen gearbeitet wird.

    Ich werde mich also nach einem anderen Bildbetrachter umschauen müssen - XnView scheint beim Thema Farbmanagement vieles richtig zu machen und ähnlich schnell zu sein. Trotzdem schade!

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      #3
      Sehe keinen Fehler des Farbmanagement

      Die Option, für Bilddateien ohne eingebettetes Farbprofil ein Farbprofil angeben zu können, geht auf meinen Vorschlog zürück. Meine Kamerasoftware von Sony, die ich früher zum Entwickeln der Fotos verwendet habe, lieferte auch bei der Einstellung auf Adobe-RGB JPEG-Dateien ohne eingebettetes Profil, so dass das Farbmanagement von IrfanView natürlich versagte. Nun verwende ich zum Entwickeln Adobe Lightroom, zum Ansehen nehme ich immer noch am liebsten IrfanView. Auch wenn ich sRGB-Dateien ansehe, stelle ich in IrfanView explizit das Farbprofil ein (auf meinem PC ist das die Datei C:\WINDOWS\system32\spool\drivers\color\sRGB Color Space Profile.icm). Das Default habe ich nicht ausprobiert, vielleicht liegt da der Fehler. Als Farbprofil des Monitors ist "Aktuelles Bildschirm-Profil" eingestellt, das ist die Datei 2709W.ICM, die Dell mit dem Bildschirm geliefert hatte. Damit hat bisher die Farbdarstellung meinen Ansprüchen genügt. Visuell kann ich keinen Fehler des Farbmanagement feststellen. Ein Foto sieht nach dem Export aus Adobe Lightroom in IrfanView genau so aus wie in Lightroom. Allerdings habe ich nie versucht, eine mit IrfanView geöffnete JPEG-Datei wieder abzuspeichern, so dass ich nicht beurteilen kann, ob dabei ein Fehler auftritt. Wozu sollte ich auch?

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        #4
        Der Fehler liegt darin, dass IrfanView bei aktiviertem Farbmanagement ein Bild so abspeichert, wie IrfanView es auch an den Monitor geschickt hatte. IrfanView konvertiert das Bild also in den Monitorfarbraum und speichert es so, bettet aber kein Profil ein. Die Farbmanagement-Funktion ist daher leider eindeutig falsch implementiert und unbrauchbar, sobald man IrfanView nicht nur als Viewer benutzen, sondern auch damit abspeichern möchte.

        Originally posted by Helmut_N View Post
        Die Option, für Bilddateien ohne eingebettetes Farbprofil ein Farbprofil angeben zu können, geht auf meinen Vorschlog zürück.
        Diese Funktion ist nicht das Problem.

        Auch wenn ich sRGB-Dateien ansehe, stelle ich in IrfanView explizit das Farbprofil ein (auf meinem PC ist das die Datei C:\WINDOWS\system32\spool\drivers\color\sRGB Color Space Profile.icm). Das Default habe ich nicht ausprobiert, vielleicht liegt da der Fehler. Als Farbprofil des Monitors ist "Aktuelles Bildschirm-Profil" eingestellt, das ist die Datei 2709W.ICM, die Dell mit dem Bildschirm geliefert hatte. Damit hat bisher die Farbdarstellung meinen Ansprüchen genügt. Visuell kann ich keinen Fehler des Farbmanagement feststellen. Ein Foto sieht nach dem Export aus Adobe Lightroom in IrfanView genau so aus wie in Lightroom.
        Das ist falsch - hier gehen "Bild-Farbraum" und "Monitorprofil" etwas durcheinander. Hier findet sich lesenswertes Material zum Thema - wenn man sich da durchgearbeitet hat, weiß man Bescheid. Aber soviel auf jeden Fall: Wenn du IrfanView auf sRGB-Farbprofil stellst, ein Bild mit sRGB-Farbraum öffnest und das ganze auf einem "Wide Gamut"-LCD wie dem Dell 2709 anschaust, ist die Farbdarstellung nicht korrekt. Das merkst du spätestens an eventuellen Ausbelichtungen. Visuell lässt sich ein falsches Farbmanagement des Systems meist nicht bemerken, woran sollte man das ohne Referenz auch sehen?

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          #5
          Mit der Erwähnung des Montorprofils wollte ich nur anmerken, dass man Bildschirmprofil und Farbraum nicht verwechseln darf und dass ich das auch nicht getan habe. Was an meinem Satz falsch ist, schreibst du nicht, und ich kann keinen Fehler erkennen. Dass die Darstellung am Monitor richtig ist, zumindest bei durchschnittlichen Ansprüchen, habe ich durch Vergleich mit der Darstellung von Adobe Lightroom überprüft, wobei ich annehme, dass Adobe das Farbmanagement korrekt macht. Dass sich durch eine präzise Messung Fehler nachweisen lassen, glaube ich gerne. Ich verwende übrigens seit ein paar Tagen ein eigenes Monitorprofil, das ich mit Spyder3 Elite anfertige. Die Unterschiede zum Profil von Dell sind minimal. Wenn ich das Farbmanagement abschalte, einen falschen Farbraum oder ein falsches Monitorprofil angebe, wird die Darstellung aber sichtbar schlecht. Ohne Farbmanagement erzeugt der Wide Gamut Monitor ein ziemlich buntes Bild. Ausbelichtungen als Referenz halte ich nicht für besser als einen Vergleich mit einem guten Programm, da der Farbumfang von Papierdarstellungen fast immer kleiner ist als der eines Bildschirms
          Ich vermute, dass der Fehler nur beim Abspeichern einer Datei auftritt, was ich aber nicht mache. Metadaten editiere ich in Lightroom, für Bildbearbeitung ist IrfanView ungeeignet. Einbetten eines Farbprofils oder Umrechnung auf einen anderen Farbraum habe ich mehrmals mit GIMP durchgeführt. Wenn IrfanView falsch abspeichert, merke ich das also nicht. Habe ich eine nützliche Funktion von IrfanView bisher übersehen, die das Abspeichern einer Datei erfordert?

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            #6
            Ich weiß nicht genau, welchen Satz du meinst, und möchte vermeiden, dass das jetzt zu verschachtelt wird, aber ich war davon ausgegangen, dass du IrfanView auf das Monitorprofil "sRGB" setzt, um Fotos mit sRGB-Farbraum anzuschauen. Das wäre natürlich völlig falsch, daher meine Vermutung, dass da zwei verschiedene Dinge durcheinandergehen. Du meintest aber wahrscheinlich, dass du IrfanView sagst, es solle für deine Bilder von einem sRGB-Farbraum ausgehen. Das ist wiederum unnötig, denn ohne vorhandenen Farbraum nimmt ein Programm automatisch sRGB an, wie auch beispielsweise ein Webbrowser ohne Farbmanagement-Unterstützung.

            Originally posted by Helmut_N View Post
            Dass die Darstellung am Monitor richtig ist, zumindest bei durchschnittlichen Ansprüchen, habe ich durch Vergleich mit der Darstellung von Adobe Lightroom überprüft, wobei ich annehme, dass Adobe das Farbmanagement korrekt macht. Dass sich durch eine präzise Messung Fehler nachweisen lassen, glaube ich gerne.
            Nun ja, beim Thema Farbmanagement ist es irgendwie schwierig, von durchschnittlichen oder höheren Ansprüchen zu sprechen - entweder ist die Bildschirmdarstellung richtig oder falsch, das ist eigentlich relativ einfach. Lightroom verwendet das systemweit hinterlegte Farbprofil, irgendwelche Farbmanagement-Einstellungen gibt es in dem Programm keine. Und Fehler gibt es da eigentlich auch keine...

            Ich verwende übrigens seit ein paar Tagen ein eigenes Monitorprofil, das ich mit Spyder3 Elite anfertige.
            Das ist der einzige richtige Weg.

            Die Unterschiede zum Profil von Dell sind minimal.
            Das mag in deinem Fall so sein, aber kann bei einem anderen Exemplar deines Monitors natürlich schon ganz anders aussehen, da ein Herstellerprofil ja nie irgendwelche Fertigungstoleranzen berücksichtigen kann. Und bei vielen Herstellern gibt es immer wieder fehlerhafte Monitorprofile, die u. U. zu einer völlig verzerrten Darstellung führen. Insofern führt an einem Kolorimeter wie Spyder kein Weg vorbei.

            Wenn ich das Farbmanagement abschalte, einen falschen Farbraum oder ein falsches Monitorprofil angebe, wird die Darstellung aber sichtbar schlecht. Ohne Farbmanagement erzeugt der Wide Gamut Monitor ein ziemlich buntes Bild.
            Logisch.

            Ausbelichtungen als Referenz halte ich nicht für besser als einen Vergleich mit einem guten Programm, da der Farbumfang von Papierdarstellungen fast immer kleiner ist als der eines Bildschirms
            Wer hat das gesagt? Das hält hoffentlich niemand für besser, um Himmels Willen.

            Ich vermute, dass der Fehler nur beim Abspeichern einer Datei auftritt, was ich aber nicht mache.
            Das vermutest du wie gesagt richtig - fürs Abspeichern sollte man in IrfanView das Farbmanagement tunlichst ausschalten, denn es ist leider falsch implementiert, und der Autor hat offenbar kein Interesse, das zu korrigieren.

            Wenn IrfanView falsch abspeichert, merke ich das also nicht.
            Du merkst es, wenn du eine existierende Datei, z. B. aus Lightroom, mit IrfanView erneut abspeicherst und beide Dateien nebeneinander hälst, in einem beliebigen, farbmanagement-fähigen Programm.

            Habe ich eine nützliche Funktion von IrfanView bisher übersehen, die das Abspeichern einer Datei erfordert?
            Aus meiner Sicht nur das Hinzufügen von eventuellen Rahmen, was per Shift+V sehr schnell und einfach geht, gerade auch per Stapelverarbeitung. In Lightroom braucht man dafür Zusatzwerkzeuge wie Mogrify, womit ich mich bislang nicht so sehr anfreunden konnte.

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              #7
              Ich denke, wir sind uns einig, welche Profile man wo eintragen muss und dass IrfanView die Farben auf dem Bildschirm richtig darstellt, wenn man die Einträge richtig macht. sRGB habe ich explizit angegeben, da ich nicht sicher war, dass das Programm sRGB nimmt, wenn ich nach der Auswahl von Adobe RGB die Auswahl einfach lösche. Offenbar macht das IrfanView aber richtig. Den Fehler, den du beschreibst, habe ich reproduzieren können. Es wundert mich nur, dass er durch den Einbau der ICC-Auswahlbox verursacht worden ist.
              Du sagst, der Autor hat kein Interesse, das zu ändern. Hast du ihn persönlich angeschrieben und diese Antwort erhalten? Ich kann mir kaum vorstellen, dass er ein fehlerhaftes Programm am Leben halten will.

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                #8
                Originally posted by Helmut_N View Post
                Den Fehler, den du beschreibst, habe ich reproduzieren können. Es wundert mich nur, dass er durch den Einbau der ICC-Auswahlbox verursacht worden ist.
                Ich weiß nicht, ob er dadurch verursacht worden ist - laut Aussage in einem anderen Forum existiert der Fehler so lange wie das gesamte Farbmanagement-Feature, existierte also von Anfang an. Näheres dazu weiß aber sicher Andreas Beitinger, dessen Link zum Thema Farbmanagement ich dir genannt hatte.

                Die Information, der Autor habe kein Interesse, stammt ebenfalls aus dem DSLR-Forum, wo das Thema längst bekannt ist. Auch ich habe Irfan seinerzeit geschrieben, aber das ist schon eine Weile her. Das Problem ist, denke ich, dass der Großteil des IrfanView-Nutzer mit Begriff "Farbmanagement" überhaupt nichts anfangen kann. Daher wird der Großteil der Nutzer gar nicht auf die Idee kommen, dass da beim Speichern etwas schiefläuft.

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                  #9
                  Eben habe ich Irfan eine E-Mail geschrieben und vorgeschlagen, an auffälliger Stelle einen Hinweis auf des Verhalten des Programms anzubringen, wenn eine Änderung zu aufwendig ist. Damit wäre das hässliche Wort "Bug" aus der Welt, die Nutzungseinschränkung würde nur wenige betreffen, (deine Einschätzung des durchschnittlichen Nutzers teile ich), den wenigen aber Ärger ersparen.

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                    #10
                    Halo zusammen,

                    Originally posted by Helmut_N View Post
                    Eben habe ich Irfan eine E-Mail geschrieben...
                    Ich denke, dass ist der einzig gangbare Weg. Soweit ich bisher mit Irfan Kontakt hatte, hat er eigentlich immer kurz Gründe angeführt, wenn er etwas nicht machen möchte.
                    Aber Farbmanagement ist ein nicht einfaches Thema, und ich kann mir vorstellen, dass die Programmierung hierzu schon etwas aufwendig ist.
                    Im Grunde ist IrfanView ein kleiner, schneller Bilderbetrachter, zu dem ein paar einfache, mittlerweile auch komplexere Funktionen hinzugefügt wurden. Benutzt man jetzt IV auf einem älteren Rechner und aktiviert dort das Farbmanagement, wird man schon merken, wie die Routinen das Öffnen und darstellen von Bildern bremst.
                    Und da es noch andere Fehler und Wünsche gibt und Irfan das Programm in seiner Freizeit entwickelt, wird man sich, wenn die Korrektur aufwendiger ist, einfach gedulden müssen.

                    Viele Grüße, Nils.

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                      #11
                      Hallo alle,

                      Irfan Skiljan hat mir sehr schnell geantwortet. Ich hoffe, es ist in seinem Interesse, wenn ich ihn hier zitiere:
                      "Das ist nicht wirklich ein Fehler, das ist die Art wie IrfanView arbeitet und schon immer gearbeitet hat ;-)
                      => es wird das gespeichert was man sieht, kein Phantom-Bild.
                      Sonst waere es sehr kompliziert die Farbprofile als Extra-Wurst zu behandeln ... spaeter mal."
                      Ich akzeptiere das vollständig. Trotzdem habe ich ihn noch einmal gebeten, einen Hinweis darauf anzubringen. Nach wie vor bin ich mir sicher, dass jedermann ein anderes Verhalten der Speicherfunktion erwartet.
                      Ich stufe das Programm genauso ein wie Nils und verwende es sehr gerne. Mein Interesse ist es, dass Irfan den Bildbetrachter ausbaut und nicht, dass er IrfanView als Bildbearbeitungsprogramm perfektioniert. Deshalb bin ich auch daran interessiert, dass das Programm nicht schlecht gemacht wird, da der Autor selber Spaß an seinem Programm haben soll. Ich wäre z. B. daran interessiert, dass er ein Cache einbaut, um das Vor- und Zurückblättern zu beschleunigen. Der Programmieraufwand dafür wäre vermutlich nicht sehr groß. Ein schnelles, ruckfreies stufenloses Zoomen und Verschieben der gezoomten Bilder fände ich auch sehr schön. Ich denke, mit modernen Grafikkarten sollte auch das kein Problem sein. Aber, wie gesagt, auch so wie es ist verwende ich das Programm sehr gerne. Es ist schließlich Irfans Programm und er entscheidet, wie er es ausbaut.

                      Viele Grüße, viel Spaß mit IrfanView und vielen Dank an Irfan

                      Helmut

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                        #12
                        Hallo Helmut,

                        so wie ich deine Antwort verstanden habe, wird eine Grafik beim Speichern in sRGB konvertiert. Ist das korrekt?

                        Ich verwende zwar Profile und arbeite auch damit, aber JPEGs speichere ich eigentlich immer als sRGB ab, da viele andere Anzeigeprogramme auch hier noch etwas hinterher hinken. Weiterhin können ältere Browser nicht mit Profilen umgehen, was ebenfalls unschön ist. Wie gesagt, das ist meine arbeitsweise, damit komme ich gut klar und sRGB können alle Geräte darstellen.

                        IrfanView nutzt oft für die Bearbeitung das sichtbare Bild, und nicht die theoretisch vorhandenen Daten. So kann IV zwar 16bit-Bilder öffnen, aber auch diese werden in 8bit umgerechnet. Ebenso werden z.B.2bit-Bilder auch in 8bit umgerechnet, beim Speichern wird das Original eigentlich nicht berücksichtigt, beim Speichern in einem anderen Format gehen sogar bestimmte Daten ganz verloren (z.B. JPEG->JPEG und TIFF->TIFF behalten die EXIF-Daten, JPEG->TIFF verliert sie).

                        Wie du sagst, man muß das Programm so akzeptieren, wie es der Irfan entworfen hat. Für die Bearbeitung gibt es andere Programme, wenngleich viele total überladen sind und so viele Dinge bieten, die viele Anwender gar nicht brauchen.

                        Viele Grüße, Nils.

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                          #13
                          Hallo Nils,

                          so habe ich Irfan nicht verstanden. Wenn es so wäre, gäbe es keine Probleme, auch wenn man Farbmanagement aktiviert. Ich verstehe ihn so, dass IrfanView genau das abspeichert, was es auch an den Monitor ausgibt, und das sind bei Farbmanagement die Daten im Farbraum des Monitors. Das war bei den alten Röhrenmonitoren etwa sRGB, aber bei einem modernen LCD-Monitor weicht das erheblich von sRGB ab. Um das primäre Rot von sRGB zu erzeugen, das in sRGB durch ein maximales Rotsignal und kein Blau und kein Grün dargestellt wird, muss man bei einem neuen Monitor außer Rot auch etwas Blau und Grün übertragen. Überträgt man einfach den Wert von sRGB, d. h. ohne Farbmanagement, erhält man ein grelleres Rot mit einem etwas anderen Farbton. Wenn man aber die für den Monitor umgerechneten Daten als sRGB interpretiert, erhält man ein flaues Bild.
                          Man tut gut daran, Bilddaten ausschließlich in einem dafür genormten Farbraum abzuspeichern. Meistens verwendet man dafür sRGB. Für Naturaufnahmen ist das voll ausreichend, auch knallbunte Blumen stoßen nicht an die Grenzen dieses Farbraums. Und jeder Fotoshop akzeptiert Bilder in diesem Farbraum. Wenn man aber Bilder mit intensiveren Farben aufnehmen will, z. B. mit farbigen künstlichen Lichtquellen, ist Adobe RGB sinnvoll. Dieser Farbraum liegt näher bei dem, was ein Wide Gamut LCD-Monitor ausgibt, die Darstellung ohne Farbmanagement ist bei solchen Bildern weniger störend, aber auch nicht gut. Ich selber verwende weit überwiegend sRGB. Kompaktkameras liefern ohnehin meist nur Bilder in diesem Farbraum, aber ich konvertiere auch die Rohdaten meiner Spiegelreflex auf JPEG im sRGB-Farbraum. Farbmanagement aktiviere ich bei allen Programmen, mit denen ich Fotos anschaue oder bearbeite. Firefox in der neuesten Version macht Farbmanagement, bei älteren Versionen kann man es aktivieren. Adobe Lightroom macht es immer, bei IrfanView habe ich es immer aktiviert, GIMP macht es natürlich auch. Ich verändere wegen der beschriebenen Eigenschaft von IrfanView mit diesem Programm keine Bilddaten und drucke, wenn es auf Farbtreue ankommt, damit auch keine Bilder aus. (Vermutlich werden auch an den Drucker die für den Monitor bestimmten Daten gegeben.) Und niemals verändere ich die Farben eines Bilds so, dass sie ohne Farbmanagement auf meinem Monitor vernünftig aussehen. Damit würde ich manuell das machen, was IrfanView mit Farbmanagement macht. Wenn man so ein Bild abspeichert, ist es für jedes andere Ausgabemedium wertlos. Von einem Fotoshop bekommt man von derart bearbeiteten Bildern flaue Abzüge.
                          Wenn man Wert auf technisch gute Bilder legt, führt an guten Programmen kein Weg vorbei. Und dass die Programme überladen sind, meint man nur am Anfang. Einen großen Monitor und einen ziemlich schnellen Rechner mit reichlich Speicher braucht man außerdem. sRGB können zwar alle Programme darstellen, aber eben nicht so, wie sie es sollten, sondern bei einem modernen Monitor viel zu bunt. Das nötige Verständnis kann man sich im Internet anlesen. suppenelse hat einen Link angegeben, bei der Firma ScanDig gibt es neben Geräten auch brauchbare Information, auch bei Wikipedia steht einiges.

                          Viele Grüße

                          Helmut

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                            #14
                            Originally posted by suppenelse View Post
                            Der Fehler liegt darin, dass IrfanView bei aktiviertem Farbmanagement ein Bild so abspeichert, wie IrfanView es auch an den Monitor geschickt hatte. IrfanView konvertiert das Bild also in den Monitorfarbraum und speichert es so, bettet aber kein Profil ein. Die Farbmanagement-Funktion ist daher leider eindeutig falsch implementiert und unbrauchbar, sobald man IrfanView nicht nur als Viewer benutzen, sondern auch damit abspeichern möchte.
                            Dies ist ist richtig und leider immer noch so (V 4.35). Besonders störend ist das, wenn man, wie ich, einen Wide-Gamut-Monitor nutzt. Dann kommt man ohne Farbmanagement nicht aus, es sei denn, man ist ein Liebhaber krasser Farben. Daher ist bei mir das Farbmanagement in der Regel immer eingeschaltet. Wenn ich dann aber doch mal an einer Datei etwas ändern will (und sei es nur die Bildgröße), passiert es mir immer mal wieder, dass ich vergesse, das Farbmanagement zu deaktivieren (was man vor dem Öffnen des Bildes machen muss!!).
                            Wenn sich schon das Problem offenbar nicht einfach lösen lässt, wäre es schön, wenn wenigstens eine Warnung angezeigt würde, sobald man (bei eingeschaltetem Farbmanagement) Änderungen am Bild vornehmen will.
                            Dann kann man das Farbmanagement ausschalten und das Bild neu laden.

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                              #15
                              Was spricht dagegen, für jeden Zweck das beste Programm zu verwenden? An Irfans Stelle würde ich alle Editierfunktionen und die Speicherfunktion ausbauen, aber es stört mich nicht, wenn sie darinbleiben. Lediglich das Menü wird dadurch etwas überladen. Alle meine Fotos (jpeg von der Kompaktkamera, Rohdaden von der Spiegelreflex) bearbeite ich grundsätzlich mit Adobe Lightroom und exportiere das Ergebnis als jpeg zum Anschauen mit IrfanView, meist im sRGB-Farbraum. Der Vorteil von Lightroom ist, dass es die Originaldaten nicht verändert und die vorgenommenen Änderungsoperationen separat speichert. Wenn mir eine Bearbeitung nicht gefällt, ändere ich in Lightroom und exportiere erneut. Mit IrfanView habe ich deshalb nie ein Problem. Es kommt vor, dass ich ein Bild mit einem Programm anschauen will, das kein Farbmanagement macht. Mit IrfanView kann man leider keine Panoramen vernünftig darstellen und bisher habe ich keinen Panoramaviewer gefunden, der Farbmanagement macht. Auch ich habe einen Wide Gamut-Monitor und mag mir keine Bilder ohne Farbmanagement zumuten. Um ein Foto ohne Farbmanagement auf meinem Monitor vernünftig darstellen zu können, exportiere ich das Bild ausnahmsweise im Farbraum meines Monitors. Dann erhalte ich ungefähr das, was IrfanView bei eingeschaltetem Farbmanagement abspeichern würde. Aber warum sollte ich dafür IrfanView verwenden? Bei jedem Öffnen einer komprimierten Datei und erneutem Komprimieren geht Information verloren, bei meiner Arbeitsweise nicht. Die Warnung vor der Falle scheint mir also für jeden entbehrlich zu sein, der schon einmal in die Falle getappt ist, er muss nur seine Arbeitsweise überdenken. Wer kein Geld für ein Bildbearbeitungsprogramm ausgeben will, kann GIMP verwenden, aus Bequemlichkeit IrfanView als Bildbearbeitungsprogramm zu missbrauchen, scheint keine gute Lösung zu sein.

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